Einbau eines SD21A in eine BR 52 von Liliput (L105212)
Dieses Einbaubeispiel wurde uns von unserem Kunden Herrn Jens Thümmler freundlicherweise für unsere Internetseite zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm dafür.
Benötigtes Material:
Sounddecoder D&H SD21A mit Soundfile BR 52
Adapterplatine ESU 51967
Lautsprecher ZIMO LS10x15
Litzen 0,5 mm/ 0,04 qmm in den Decoderfarben (macht die Verdrahtung einfacher) oder einfarbig.
TESA Montageband für Spiegel
Pattex Kraftkleber transparent
Schaltdraht 0,2 qmm (oder Reste von gekürzten Bauelementanschlüssen)
evtl. Isolierschlauch Silikon 1 mm
Optional für Pufferung; 1 Kondensator 220uF/ 25 V, 1 R 100 Ohm, 1 Diode (bevorzugt Schottky)
Einbau des SD21A in den Tender
- Lok und Tender trennen, Gehäuse Lok und Tender abnehmen entsprechend der Betriebsanleitung.
- Die Platine im Tender komplett „entkernen“. Dabei auf der Unterseite die Drosseln durch Drahtbrücken ersetzen → Dabei beachten:
- Da diese über Leiterzüge hinweggehen nicht direkt auf der Leiterplatte aufsitzen lassen. Entweder mit dem Silikonschlauch isolieren oder mit einem untergelegten Stück dünner Pappe beim Löten auf Abstand halten.
- Die Drahtenden auf der Oberseite so kurz wie möglich halten, damit Adapterplatine problemlos fixiert werden kann
- 2 Löcher 1 mm bohren zur Durchführung der Lautsprecherlitze. 1x durch das Lötauge, 1x in den leiterzugfreien Raum daneben.
- Wichtig: Vor den weiteren Schritten prüfen, ob die Durchkontaktierungen, in denen sich ursprünglich Bauelemente befanden, weiterhin leitend sind. Falls nicht, nacharbeiten.
- Durchgang in den Löchern der Schnittstelle schaffen, z.B. mit Zinnabsaugpumpe
- Entfernung von Flussmittelresten auf der Oberseite.
- Einlöten von Litzen in die Lötpunkte der Schnittstelle.
- Aufkleben des Adapters mittels des Montagebandes (ich verwende dies sehr gerne; es hat sehr hohe Klebekraft, gleicht Unebenheiten aus, entkoppelt etwas und lässt sich im Notfall wieder entfernen) → Dabei beachten:
- Den Einbauplatz in Längsrichtung so ermitteln, dass nach Einbau des Decoders im vorderen Bereich noch Platz für einen (optionalen) Puffer-C ist (siehe dazu auch Bild auf Seite 6), Markierungen anzeichnen
- Das Klebeband auf der Unterseite des Adapter zweigeteilt aufbringen, so dass der Bereich in dem sich die Lötpunkte für die o.g. Drahtbrücken befinden, frei ist. Den Adapter auflegen und von der Seite Sichtprüfung, dass es keine ungewollten Kontakt gibt.
Wenn dies ok ist, die Folie vom Klebeband abziehen und Adapter fixieren.
- Den Adapter verdrahten. Dabei beachten:
- ESU berücksichtigt bei der Nummerierung der Lötpunkte nicht das Indexpin 11. D.h. ab Lötpunkt 11 stimmen Lötpunktnummer und Schnittstellenpin nicht mehr überein!
- Optional: Einbau eines Pufferkondensators. Dabei hat der erste Versuch, den C direkt anzulöten dazu geführt, dass sich der Decoder nicht mehr programmieren lies → deshalb zwingend eine Lade-/ Entladeschaltung aus R + D (bevorzugt Schottky wegen des geringeren Spannungsabfalls, aber auch „normale“ Diode möglich).
Minus an Lötpunkt 19 (entspricht Decoderpin 20); Plus an Lötpunkt 15 (entspricht Decoderpin 16) oder einen anderen V+ führenden Punkt auf der Leiterplatte. Ich habe die Ladeschaltung im unteren Bereich platziert. Dabei darauf achten, dass sie nicht an beweglichen Teilen anliegt! - Einstecken des Decoders und Auslesen der Parameter als Test für Funktionalität (hier noch ohne C)
- Wenn ok, programmieren mit der gewünschten Adresse und Testlauf
Einbau des LS in den Führerstand
- Den Lichtleiter der Feuerbüchsenbeleuchtung unter dem Dach entfernen (herausbrechen)
- 2 Löcher 1 mm entsprechend Skizze in den Führerstandboden bohren. Die Maße (siehe Skizze) habe ich so ermittelt, dass sich die Löcher knapp vor der Feuerbüchse befinden und so weit außen sind, dass die Deichsel zwischen Lok und Tender nicht behindert wird.
- Litzen an den LS löten, diese lang genug lassen.
- Litzen so durch die gebohrten Löcher führen, dass der LS anschließend unter dem Dach verklebt werden kann.
- Lokgehäuse auf dem Rücken liegend fixieren (z.B. Lokliege), Lautsprecher außerhalb des Führerstandes ablegen, so dass Litzen nicht wieder aus den Löchern rutschen.
- Kraftkleber aus der Tube auf ein Blatt Papier drücken (ist leichter händelbar als direktes drücken in den Führerstand.
- Mit einem Schraubendreher den Kleber in ausreichender Menge in die Mitte des Daches einbringen. Dabei Fadenbildung vermeiden und auf die Litzen achten.
- Den LS mit seiner Rückseite in den Kleber vorsichtig (nicht auf der Membrane!) eindrücken und so platzieren, dass die Litzen nicht abgeknickt werden, dabei Litzen nach Außen nachführen → aushärten lassen.
Kraftkleber bleibt im Gegensatz z.B. zu 2-Komponentenkleber auch nach dem Aushärten etwas elastisch (Entkopplung) und lässt sich im Notfall wieder entfernen.
(es ist natürlich auch möglich, den LS mittels des Spiegelklebebandes zu fixieren. Dies geht schneller, der Einbauplatz muss aber beim ersten Versuch passen. Mit der Klebervariante kann ich den LS noch eine gewisse Zeit zur optimalen Positionierung verschieben.) - Lokgehäuse wieder montieren und die Litzen so wie in der Abbildung verlegen. Im Führerstand sollten sie dabei locker, in einem leichten Bogen an der Feuerbüchse anliegen. Dabei die Schrauben noch nicht festziehen, so dass der Tender wieder an die Lok gekoppelt werden kann.
- Tenderdeichsel in die Kulissenführung der Lok einhängen und Schrauben festziehen.
- Die Litzen des LS links und rechts der vorhandenen elektrischen Verbindung zwischen Lok und Tender einführen, durch die 2 in die Platine gebohrten Löcher führen, so kürzen, dass nach dem Verlöten der volle Bewegungsspielraum zwischen Lok und Tender erhalten bleibt und an den entsprechenden Lötpunkten des Adapters anlöten. Vorher den Decoder wieder aus der DSS entfernen.
- Decoder wieder einsetzen und Sound testen.
- Tendergehäuse wieder aufsetzen und verschrauben.
Mit Puffer-C ohne Puffer-C - Nun steht im Normalfall der vollständigen Programmierung des Decoders einschließlich der Soundparameter nichts mehr im Wege.
Meine Parameter stelle ich als File zur Verfügung, wobei zu beachten ist, dass ich im RMX-System mit Selectrix2 fahre. Es sollte aber auch funktionieren indem man den Decoder mit meinen Parametern programmiert und anschließend DCC-spezifische CVs, wie z.B. die Adresse ändert, so dass der Decoder in den DCC-Modus wechselt. Dies aber ohne Gewähr!
File mit Parametern für D&H Programmer
Link zu Video mit den manuell aufrufbaren Geräuschen
Link zu Video mit den Fahrgeräuschen
Feuerbüchsenbeleuchtung
Diese liegt bei allen Modellen der BR42 / BR 52 von Liliput serienmäßig direkt an den Gleisanschlüssen, leuchtet also permanent. Wer dies mag, kann den vorhandenen Aufbau so belassen. Ich habe bei anderen Varianten der BR 52 die Feuerbüchsenbeleuchtung schaltbar umgebaut. Dies ist nicht einfach, da die Beleuchtung komplett anders verdrahtet werden muss, aber machbar. In diesem Fall habe ich sie einfach durch einen Schrumpfschlauchüberzieher außer Betrieb genommen. Sollte eine spätere Firmware einen der AUX in Abhängigkeit vom Sound „Kohleschaufeln“ als Flackerausgang ermöglichen, werde ich auch in dieser Lok einen Umbau vornehmen.
Stromabnahme im Tender
Diese erfolgt durch die sichtbaren Radstromabnehmer von den Rädern der beiden äußeren Achsen und durch einen eher windigen Kontakt über die Achsen von jeweils einem Rad der beiden mittleren Achsen. Durch die Haftreifen ist die Stromabnahme aber eher bescheiden, was man deutlich merkt, wenn man versucht den Tender autark zu betreiben. Ich habe deshalb wie folgt umgebaut:
- Die winzigen Schrauben zur Befestigung der Stromabnehmer lösen.
- Die Litzen vorsichtig ablöten
- Den Teil zur Durchkontaktierung für die Stromabnahme von den mittleren Achsen entfernen oder hochbiegen
- Die Litzen wieder an die nun um 180 Grad gedrehten Stromabnehmer anlöten und mit den Schrauben fixieren
Ich habe dadurch aus einer theoretisch, wenn auch eher unwahrscheinlichen, möglichen Stromabnahme über 6 Räder eine gesicherte über 4 Räder gemacht und das ist mir der Aufwand wert.
Serienmäßig
Nach dem Umbau